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Pädagogische Initiative Wiestorstraße 11

 

Südkurier 18.07.2007


Überlingen

Hauptschülern auf die Sprünge helfen

VON HANSPETER WALTER

 Mit einem neuen Projekt wollen der Kinderschutzbund Überlingen und die Pädagogische Initiative in der Wiestorstraße11 problematische und gescheiterte Hauptschüler zu einem Abschluss führen. Der Kurs soll mit einer Gruppe von sechs bis zehn Jugendlichen im September beginnen und für alle Betroffenen auch erschwinglich sein.

 

Ziehen bei dem Projekt für Hauptschüler an einem Strang: Die Pädagogische Initiative Überlingen von Wolfgang Schwarz und Jutta Schulte (Zweite von rechts) und die Vorsitzenden des Kinderschutzbunds, Sybille von Rothkirch (2. von links) und Victoria Stahl (rechts).

 

Bild: Walter

Überlingen - Schon seit einem Jahr fördern Jutta Schulte und Wolfgang Schwarz mit ihrer "pädagogischen Initiative" in der Wiestorstraße11 in ihrer Freizeit vor allem Grund- und Hauptschüler, die Lernprobleme haben und darüber hinaus besonderer Zuwendung bedürfen. "Viele haben erst dann eine echte Chance", sagen die beiden Waldorflehrer, die sonst am Georgenhof in Bambergen tätig sind. Mit großem ehrenamtlichem Engagement unterstützen sie Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihres sozialen und finanziellen Hintergrunds keine Förderung bekommen könnten. Die Kontakte sind über den Kinderschutzbund Überlingen und über die Schulen zustande gekommen.

"Es geht hier nicht nur um eine Stunde Nachhilfe", betont Sybille von Rothkirch, die 1.Vorsitzende des Kinderschutzbunds: "Die Schüler verbringen hier eine gewisse Zeit, werden regelmäßig bei den Hausaufgaben betreut und erfahren so eine ganz individuelle Hilfe." Erste Erfolge waren bei manchen schon binnen kurzer Zeit zu erkennen. "Die Basis ist der persönliche Bezug zu den Schülern", erklärt Pädagogin Jutta Schulte. Darauf basieren auch die Pläne, gemeinsam mit der pädagogischen Initiative ab September als gezieltes Projekt einen Kurs einzurichten, der Jugendliche, die in der Schule Schwierigkeiten haben oder schon gescheitert sind, zunächst zu einem Hauptschulabschluss zu bringen und ihnen neues Selbstbewusstsein zu vermitteln. "Das ist ja oft entscheidend für eine Lehrstelle", unterstreicht Wolfgang Schwarz.

Aus ihren Erfahrungsbereichen wissen die Pädagogen, dass manche Jugendliche bei der Hauptschulabschlussprüfung, aber bisweilen auch bei Maßnahmen der Arbeitsagentur zur Qualifizierung "ganz tragisch scheitern", wie Schwarz sagt. Weil sie im Vorfeld schlecht informiert sind, weil sie nicht genau wissen, was von ihnen erwartet wird, und schon deshalb die an sie gestellten Anforderungen oft nicht erfüllen können.

Frustration und Lustlosigkeit können die Folgen sein, wie auch Victoria Stahl, die 2.Vorsitzende des Kinderschutzbundes weiß. "In der Zusammenarbeit mit der pädagogischen Initiative wollen wir ihnen die Chance zu einem neuen Einstieg geben", sagt Stahl. Dem Kinderschutzbund ist es ein besonderes Anliegen, dass Förderung und Unterricht zu bezahlbaren Bedingungen angeboten werden. Da die Organisation selbst mit knapp hundert Mitgliedern nur über begrenzte Mittel verfügt, hofft sie für das spezielle Projekt Sponsoren zu finden zur Finanzierung des Aufwands. Zumal bei den beiden Pädagogen "sehr viel ehrenamtliche Arbeit dahinter steckt", wie Victoria Stahl bekräftigt.

Geplant ist je nach Bedarf eine überschaubare Gruppe mit sechs bis zehn Jugendlichen. "Nur so können wir die Vorbereitung intensiv und individuell zugleich gestalten", sagt Jutta Schulte. Die beiden Lehrer wollen die Schüler nicht nur für den Abschluss und eine Ausbildung qualifizieren, sondern auch "moralisch aufbauen". Um möglichen Bedarf zu ermitteln, ist die Initiative im Gespräch mit Schule und Stadt, will aber auch mit dem Jugendamt ins Gespräch kommen. Interessierte Jugendliche oder Eltern können jedoch auch aus eigenem Antrieb Kontakt aufnehmen. "Wir sehen das als eine wichtige Ergänzung unseres Programms", betont Sybille von Rothkirch vom Kinderschutzbund und will die engagierten Pädagogen nach Kräften unterstützen.

Kinderschutzbund:

Die Organisation betreut Familien im ganzen Altkreis Überlingen, unterstützt Ferien für Mütter mit Kindern, leistet materielle Hilfe auch für Nachhilfe oder soziale schulische Projekte und vermittelt bei Bedarf Fachleute zur Unterstützung. Die gesamte Arbeit unterliegt der Schweigepflicht. Neu ist das gemeinsame Projekt mit der Pädagogischen Initiative von Jutta Schulte und Wolfgang Schwarz, für das auch noch Sponsoren gesucht werden, um möglichst viele Jugendliche fördern zu können.

 Informationen dazu gibt es unter Tel. 07551/989582 oder per E-Mail über mail@wiestor11.de

 Zweckgebundene Spenden für das Vorhaben können auf das Konto des Kinderschutzbundes überwiesen werden, Sparkasse Bodensee (BLZ 69050001), Konto 1008234.

 

Pädagogische Initiative Wiestorstraße 11, 88662 Überlingen, 07551/989580, mail@wiestor11.de